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Fehlende Betreuungskräfte
BAYREUTH. Ertrinken ist die häufigste tödliche Unfallursache bei Kindern. Badeunfälle – eine von Erwachsenen oft unterschätzte Gefahr? Die Schule hat vergangenem Dienstag wieder begonnen und damit auch der Schwimmunterricht für Grundschüler. Die Anzahl der Nichtschwimmer an Bayreuther Grundschulen nimmt seit Jahren zu. In manchen zweiten Klassen können bis zu 80 Prozent der Kinder nicht schwimmen. „Beispielsweise Lehramtsportstudenten als Unterstützer der Lehrkräfte erleichtern den Unterricht enorm und beschleunigen das Erreichen eines Schwimmabzeichens, durch intensiver Zuwendung zum Kind und eine bessere Differenzierung“, sagt Gabi Hemmer, Schulleiterin der Grundschule St. Georgen.
Der gemeinützige Verein der Sonntagszeitung „Wir helfen in Bayreuth“ hat im vergangenen Schuljahr das Projekt „Seepferdchenhelden“ initiiert. Bezahlte Schwimmhelfer haben dafür gesorgt, den Schwimm-unterricht an verschiedenen Grundschulen zu optimieren. Die Aktion wird in diesem Schuljahr fortgesetzt.
Stadtbad zu
Nicht nur fehlende Betreuungskräfte sind für Gabi Hemmer ein Grund für unzureichenden Schwimmunterricht, sondern auch der regelmäßige Zugang zu den Bädern. „Im vergangenen Schuljahr sind wegen der Heizungssanierung im Stadtbad dringend notwendige Schwimmstunden entfallen und auch die seit Jahren etab-lierte Aktion „Seepferdchen“, ein Schwimmintensivkurs in drei Tagen am Ende des Schuljahres, konnte aus diesem Grund nicht stattfinden,“ bedauert die Schulleiterin.
Politik gefordert
Wie die CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer in einer Pressemitteilung erklärt, unterstützt der Freistaat Bayern Kommunen mit einem Förderprogramm für Freibäder. „In den kommenden sechs Jahren stehen insgesamt 120 Millionen Euro bereit. Der Freistaat übernimmt im Rahmen des Förderprogramms bis zu 55 Prozent der Sanierungskosten von Schwimmbecken, Umkleiden und Technikbereichen, auch wenn es Aufgabe der jeweiligen Städte und Gemeinden ist, für die Errichtung und den Betrieb kommunaler Schwimmbäder aufzukommen“, so MdL Brendel-Fischer.
Auch Die Grünen im Landtag fordern in einem Antrag, zum Schutze der Kinder die Erhaltung öffentlicher Schwimmeinrichtungen, so dass Kinder den im Grundschullehrplan geforderten Unterricht erhalten können.
Viele Familien sehen keine Notwendigkeit oder können sich Schwimmunterricht für ihre Kinder nicht leisten. Das stellt auch Gabi Hemmer fest. „Es werden sogar fadenscheinige Entschuldigungen geschrieben, damit das Kind vom Schwimmunterricht befreit ist“, sagt die Schulleiterin. Die Ausrede: „Ich habe meine Schwimmsachen vergessen“, zählt in der St.-Georgen-Schule nicht mehr. Gabi Hemmer: „Mittlerweile verfügt die Schule über zehn komplette Badeanzug-/Badehosen- und Hand-tuchgarnituren“.
Rahmenbedingungen
Zur Optimierung des Schwimmunterrichtes tragen für Gabi Hemmer beispielsweise kostenfreie Busfahrten zum Schwimmbad für Kinder, die in offenen Ganztagsangeboten untergebracht sind, bei. Kinder berufstätiger Eltern bleibt nur die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, um zur Sportstätte zu kommen.
Fazit
Kinder sollten frühzeitig einen angstfreien, aber respektvollen Umgang mit Wasser lernen, denn Badeunfälle gehen oftmals tragisch aus. Nach Angaben der DLRG sind im vergangenen Jahr in Deutschland mindestens 504 Menschen ertrunken. Ach im Bayreuther Land gab es tragische Vor-
fälle.
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